Ski-Club Reise nach Serfaus - Teil 1

Endlich. Nach langer Coronapause ging es wieder in den Schnee nach Serfaus. Lest hier, wie wir die Woche erlebten.

 

 

Tag 1 - Samstag

Im Vorfeld der Anreise stand für uns alle der Corona-Test. Wohl keiner von uns hatte hier nicht Bedenken, die Reise so kurz vor dem Start doch noch zu verpassen. Doch am Vortag waren alle Reiseteilnehmer negativ getestet und konnten den Freitag Abend in Vorfreude auf eine schöne Reise verbringen. - Der Schein trog aber, denn am Morgen erschien die Gruppe am Überlandbahnhof in Mönchengladbach dann doch nicht vollzählig. Ein noch am Morgen wiederholter Test führte bei einem Pärchen zu einem positiven Ergebnis und reduzierte die Anzahl der im Bus Mitreisenden auf 25 Personen. Also für jeden eine Sitzbank.

 

Stefan Kellers reiste mit seinem neuen schwarzen Bus an. Ganz modern selbst mit Auflademöglichkeit für die Handys ausgestattet ging es dann nach Abschluss der üblichen Corona-Kontrollen los Richtung Serfaus, wo wir dann mit nur einem kleinen Stau um 17:30 ankamen.

Während Stefan den Sprit durch den Motor jagte (die Anzeige meldete immer einen Verbrauch zwischen 25 und 30 Liter), brachte seine Schwester den weiteren Sprit in den ersten Reihen des Busses unter, was die Anfahrt sehr kurzweilig werden ließ.

 

Tag 2 - Sonntag

Da wir coronabedingt unseren zweiten Wanderführer zu Hause lassen mussten, stand jetzt erstmal die Überlegung an, wie es mit den Wanderen weitergehen sollte. Diese Gruppe wird von Jahr zu Jahr größer und dafür brauchen wir eigentlich zwei Wanderführer. Nun, für den ersten Tag übernahm Gisela die gesamten Wandersleut. Gemeinsam mit den Skiläufern ging es mit Stefan hinauf nach Fiss zur Waldbahn. Diese Stelle ist für die Skiläufer sehr praktisch, da man dort im Depot die Skier und Schuhe deponieren kann, was sehr angenehm ist. Nach dem Liften kümmerten sich unsere Skibetreuer Dieter, Herbert und Marcus um die Aufteilung der Skifahrer auf die drei Gruppen nach Leistungsvermögen. Nach dem Aufwärmen ging es dann ab auf die sonnige Piste und sie erlebten einen herrlichen Skitag.

Auch die Wanderer zog es nach oben. Sie fuhren mit Stefan aber bis Serfaus weiter um dann dort mit der kostenfreien U-Bahn die Liftkarten an der Komperdellbahn zu kaufen. - Mann o Mann, war das dort ein Gedränge. Kein Corona oder was. Es sah aus als wären hier alle Sonntagsausflügler zur gleichen Zeit angekommen. Alle waren froh, dann endlich im Lift zu sitzen.

 

Zunächst ging es um den Högalmsee und dann hinaus über den Six-Senses Weg zum Kölner Haus. Schon nach wenigen Metern war klar, dass mit "Hufeisen" die Wanderer deutlich sicherer auf den Beinen standen. Wäre das Anlegen doch nicht so beschwerlich.

Vom Kölner Haus wollte uns Gisela auch die herrliche Berglandschaft ganz oben zeigen. Es ging also weiter mit der Lazidbahn hinauf zum Lazidkopf.

Also das ist nicht der Lazidkopf, das ist Hanne :-), die hier für das nächste Clubheft posiert.

Wieder unten in Serfaus angekommen, besichtigten wir die Dorfschenke. Unter langjährigen Serfausfahren eine berühmt berüchtigte Adresse, die leider in Coronazeiten nur ohne Musik und Tanz zur Verfügung steht. Es blieb beim Schwelgen in Erinnerungen.

Nach einer kleinen Rast in der Serfauses Höhensonne fuhr uns Stefan wieder zusammen mit den Skifahrern zurück in die Linde nach Ried.

 

Tag 3 - Montag

Auf die Wettervorhersage war Verlass. Verlassen ist auch das richtige Wort, denn die Sonne hatte genau das getan. Trüb war es geworden und Schneefall war ab Mittag angesagt. Angesichts der grünen Wiesen in Ried, Fiss und Serfaus war der Neuschnee aber andererseits auch hochwillkommen. Unser Wanderziel für den Montag war die Frommes Alp, wo wir nach dem Aufstieg zu Mittag rasteten. Und danach ging es mit dem Schneefall auch richtig los. - Stefan hatte ab heute frei. Denn direkt vor dem Hotel fuhren die Skibusse los. Bequemer geht es nicht. Und so stehen sie in Reih und Glied und warten auf denselben.

Der trübe Vormittag lässt schon erahnen, was sich ab Mittag zusammenbraut. Dafür war die Stimmung auf der Frommes Alp allerbestens.

Man soll ja nicht meinen, als Reiseleiter im Urlaub seine Ruhe zu haben. Das erwartet man auch nicht. Aber am Abend mit dem Wunsch ein Telefon orten zu lassen, konfrontiert zu werden, hat schon eine andere Qualität. Von der Realisierbarkeit mal ganz abgesehen. Was war gesehen? Inge, unser langjähriges Ski-Club-Mitglied, war mit uns angereist, hatte aber über den Ski-Club kein Zimmer in der Linde mehr bekommen und sich eine Privatpension in Serfaus genommen. Seit dem Tag der Anreise war von ihr weder etwas zu sehen noch zu hören gewesen. Zahlreiche Versuche der telefonischen Kontaktaufnahme verliefen erfolglos. - Das gibt natürtlich zu allerlei Spekulationen Anlass, die je länger man darüber sinniert, größer und dramatischer werden. Die gewünschte und ohnehin aussichtslose Ortungsaktion konnte ich noch abwehren, aber die Idee mit dem Ermitteln des Taxifahrers war auch noch eine Aufgabe, mit der man den Reiseleiter beschäftigen kann. Aber zum Glück löste sich das Problem in Wohlgefallen auf. Unsere Inge hatte bei ihrem neuen iPhone den Ton ausgestellt und das war des Rätsels Lösung. Eine von mir übersandte SMS nahm sie zur Kenntnis und meldete sich zurück unter den Lebenden. :-) :-)

 

Tag 4 - Dienstag

Der Dienstag sollte ein Schicksalstag werden. Er fing schon mit lauten, gefühlt unzähligen Detonationen an, die aus dem Skigebiet bis hinunter nach Ried gut zu hören waren. Es waren in der Nacht Unmengen an Schnee gefallen und es herrschte große Lawinengefahr, die man mit den Sprengungen vermindern wollte.

Bei der Aufstellung für den Skibus ging es schon los; ein Skifahrer wurde vermisst und der Reiseleiter hatte keine Ahnung warum. Wie es dann von den Mitgliedern seines Frühstückstisches hieß, sei der Betreffende gestern Abend in der Sauna bei 90 Grad eingeschlafen und danach beim Verlassen der Sauna so unglücklich gestürzt, dass er sich eine Platzwunde am Kopf zugezogen habe. Wie sich herausstellte, zum Glück harmlos, denn heute morgen hatte er wie schon in der Sauna erneut einen gesegneten Schlaf gehabt und war nur deshalb nicht erschienen. Später fanden sein Skihelm und Kopf wieder zusammen und mit Verspätung schloss er zu den Skifahrern auf.

 

Angesichts der unglaublich schlechten Sichtbedingungen weit oben, entschieden sich die Wanderer für eine Strecke im Serfauser Tal nach Madatschen. Unterwegs trafen wir die Vortags verloren geglaubte Inge, die sich uns anschloss. - Wie sich an den Bildern sehen lässt, war die Wahl des Weges eine gute Idee. Gerade der Weg von Madatschen am Adlerhorst vorbei zurück nach Serfaus war ein seltener Genuss im tief verschneiten Winterwald.

Die Lichtsimmungen im Tal waren einfach wunderschön und zum fotografieren gab es an jeder Ecke ein neues Motiv.

Bei den Skifahren gab es einen schweren Sturz, der leider nicht folgenlos blieb und der die ganze Gruppe betrübte. Wir alle wünschen unserem Heinz gute Besserung und hoffen, dass er bald wieder vollständig wohlauf ist.