Ski-Reise nach Davos

Reisebericht von Hermann Claeßens

Anreise:

Nach einer stressfreien Nachtfahrt im „Relax-Sessel“ erreichten wir die schneebedeckte und höchste Stadt Europas (1.560 m) im vollbesetzten Doppeldeckerbus mit 58 Personen. Das Gepäck wurde in der „Frosch-Bar“ ( Ebene -3 ) abgestellt und es ging zum Extra Frühstück, das im Hotel für die neuen Gäste bereitstand. Hiernach bekamen wir unsere Zimmernummer (125) und sollten uns in einem Wochenmenüplan (vegetarisch oder normal) eintragen. Die Zimmer konnten erst ab 16 Uhr bezogen werden. Unser Zimmer war sehr groß, hell, hatte einen Balkon, sehr viel Stauraum und ein modernes Bad. Das 3* MOUNTAIN Hotel, das als Sport-Clubhotel betrieben wird, hat ca. 180 Betten, 2 Saunen und ein kleines Schwimmbad (kaum benutzt). Frosch-Reisen belegte ca. 60% der Zimmer, die anderen Zimmer wurden von anderen Gruppen und Einzelpersonen (oft nur 2 bis 3 Nächte) belegt. - Da unser Skipass erst ab dem nächsten Tag galt, war bei schönem Wetter eine Wanderung zur Schatzalp angesagt. Hier benutzten wir den „Thomas Man Weg“ (Der Zauberberg, Nobelpreis) zur Schatzalp. Das ehemalige Sanatorium für Tuberkulose-Patienten im Jugendstilbau spielte in der 6-teiligen Serie „DAVOS 1917“ im Dezember 2023 im ARD eine große Rolle und ist in der ARD Mediathek noch bis zum 20.06.2024 verfügbar.

Die ersten beiden Skitage

Von den fünf Skigebieten war bei schönem Wetter zuerst das Skigebiet Parsenn mit Klosters angesagt. Wir waren erstaunt über die leeren Pisten, besonders die Talabfahrt Richtung Klosters (1.191 m), die trotz Kunstschnees schlecht zu befahren war.

 

Am Folgetag nahmen wir den Skibus, der jede ¼ Stunde fährt (auch mittags), bei schönem Wetter zum Jakobshorn. Nach einer Station stiegen wir aus und gingen zu einem Fahrstuhl, der uns zum Bahnhof „Davos Platz“ brachte. Hier nahmen wir eine Unterführung der Bahngleise und erreichten die Gondel (Jakobshornbahn) mit Ausstieg an der Jschalp (1.931 m). Von hier ging es mit der 2-ten Gondel aufs Jakobshorn (2.590 m). Bis zur Mittagspause hatten wir alle Aufstiegshilfen (Lifte, Gondeln) mehrfach zur Hilfe genommen und uns eine Ruhepause auf der Jatzhütte verdient. Diese ist ein beliebter Startplatz der Paraglider. Wir konnten mehrere gelungene Starts beobachten, jedoch auch einen Absturz, da sich der Schirm nicht öffnete. Der Absturz blieb ohne Folgen, war jedoch sehr schweißtreibend für den Paraglider.

Nachdem wir am Vormittag bereits mehrfach einige Gruppen am Einstieg zur Route 13 gesehen hatten, versuchten wir es nachmittags auch, obwohl jetzt niemand mehr diese Route fuhr. Am Einstieg angekommen gab es kein Zurück mehr und die 980 Höhenmeter „freies Gelände“ zur Mühle (1.619 m) mussten bewältigt werden. Der Erste, der einen Ski verlor, war ich und das Aufstehen kostete mehr Kraft als die ganze Abfahrt. Im unteren Teil war es dann Diana, die zwischen Steinen und Baumstümpfen, von Lachanfällen überwältigt, nicht mehr auf/in ihre Ski kam. Nur Marion und Walter haben dieses Abenteuer ohne Schneekontakt überstanden. Die Stärkung in der „Mühle“ hatten wir uns wahrlich verdient und der Wirt in der Mühle (sehr geschäftstüchtig) sagte uns, wenn wir nach Davos müssten, sei der Bus gerade weg, aber in einer guten Stunde ging der letzte Bus, danach würden sie auch schließen. Nach diesem ereignisreichen Tag fuhren wir dann mit dem letzten Bus Richtung Hotel.

Dritter Skitag

Bei schlechtem Wetter war heute das Rinerhorn angesagt. Ich blieb in der Hütte und Marion, Diana und Walter fuhren jeweils ein einziges mal die wenigen Pisten (drei vorhandene Schlepplifte), bevor wir dann gemeinsam die Talabfahrt (Nr.4) machten. - Im Tal haben wir danach den Zug bis nach Klosters Dorf genommen und sind dann mit der Gondel auf die Madrisa (1.887m ) gefahren. Hier regnete es sogar und Walter und Ich bevorzugten die Hütte. Die Mädels sind sogar bei diesem Wetter Ski gelaufen und haben sogar bei dieser schlechten Sicht alle drei Lifte gefunden und alle Pisten befahren ( Chapeau ). 

Vierter Skitag

Heute war noch schlechteres Wetter angesagt und unsere Ski blieben im Keller. Mit der Parsenn-Bahn ging es zum Weissfluhjoch (2.662 m) und mit der Gondel auf den Weissfluhgipfel ( 2.844 m ). Da das Restaurant geschlossen war, ging es mit der gleichen Gondel zurück und weiter mit der Standseilbahn wieder nach Davos Dorf. Hier nahmen wir den Bus über Wolfgang nach Laret (1.525 m ). Da es hier keinen Winter- Wander-Weg gab, fuhren wir mit dem Bus zurück nach Wolfgang (1.611 m ), wo wir einen Wanderweg Richtung Davos fanden. Zwischen Davoser See und Zugstrecke und nach einigen Kilometern erreichten wir Davos Dorf, wo wir in ein Cafe einkehrten. Nach einer Stärkung machten wir uns dann auf den Weg zum Sport Club.

Fünfter Skitag

Bei schönem Wetter ging es ins Parsenn-Gebiet auf den Weissfluhgipfel und quer durchs Skigebiet. Bei der schwarzen Abfahrt ( Nr. 16 ) nach Wolfgang habe ich mir dann einen Muskel-Faser-Riss zugezogen und ein Stopper meiner Skibindung war durch den Sturz defekt. Im dritten Sportgeschäft in Davos Dorf wurde dann ein neuer Stopper montiert. Der Rest des Tages verlief dann sehr geruhsam.

Sechter Skitag

Um 9:15 Uhr sind Marion und ich bei schönem Wetter wieder zum Jakobshorn gefahren. Hier haben wir von links nach rechts alle Lifte genommen. Aufgrund des schönen Wetters war es sehr voll, was uns veranlasste, das Skigebiet zu wechseln. Deshalb haben wir dann den Zug nach Klosters genommen und sind mit der Gondel auf den Gotschnagrat gefahren. Hier haben wir uns leere Pisten gesucht und haben gegen 16:30 Uhr den Skitag in Davos Dorf beendet. 

Siebter Skitag

Zum Abschluss ging es bei relativ guter Sicht zum kleinen und leeren Rinerhorn. Hier gibt es nach der Aufstiegsgondel nur Schlepplifte und sogar Dixi-Klos ( ToiToi ). Gegen 15 Uhr waren wir wieder im Sport-Club und haben uns auf die Rückreise ( 18 Uhr ) vorbereitet.

Schlussbemerkung

Alles in Allem war es eine schöne Reise mit dem Anbieter Frosch-Reisen. Die Nachtfahrt mit dem Bus ist nicht jedermanns Sache, dafür gewinnt man aber mehr Aufenthalt. Das Hotel war oK, großes Zimmer, aber etwas bescheidenes Essen. Davos selbst ist keine besonders schöne Stadt, dafür ist das Skigebiet dann aber vom Allerfeinsten.